Weitere bayrische Seen

Nach den Regentagen und dem Temperatursturz fahren wir bei frischen Morgentemperaturen und vereinzelten Sonnenstrahlen durch ländliches Gebiet 

zunächst an den Tegernsee, 

danach durch stillen Wald, durch Moorlandschaften bis Bad Tölz.

Der Marktplatz mit den schön bemalten Häusern, die zahlreichen Cafés mit ihren gluschtigen Kuchen und Torten, die lebhafte Fussgängerzone, Bad Tölz ist ein Städtchen zum Verweilen. Einen Tag länger als beabsichtigt bleiben wir im Ort, es regnet mal wieder. Ganz so tragisch nehmen wir das jedoch nicht, wohnen wir doch in einem alt-ehrwürdigen Hotel mit Charme und Stil, das Frühstücksbuffet mit erlesenen biologischen Zutaten, der liebevoll gedeckte Tisch, die herzliche Besitzerin, all das trägt dazu bei, dass wir einen Wohlfühltag verbringen.

Und schon wieder weichen wir von unserem Bodensee-Radweg ab, folgen den Empfehlungen von Freunden: auf dem Isar-Radweg strampeln wir natürlich in entgegengesetzter Richtung Fluss aufwärts der natürlich dahin fliessenden Isar entlang

zum Sylvenstein-Speichersee. Eingebettet in eine Hügellandschaft beeindruckt er uns durch seine Grösse und mit seiner grün schimmernden Farbe.

Einige Kilometer müssen wir auf der wenig befahrenen Bundesstrasse fahren. Ab Vorderriss verläuft das Mautsträsschen wieder der unverbauten Isar entlang, es ist beeindruckend, gibt es noch so Natur belassene Flussläufe.

Von Wallgau aus radeln wir am nächsten Tag an den Walchensee. Das wird eine unserer schönsten Etappen, schimmert der See doch in den unterschiedlichsten Farbtönen, von grün über blau bis hin zu kristallklar. Auf dem Mautsträsschen herrscht noch kaum Verkehr, so pedalen wir äusserst gemütlich und entspannt am Ufer entlang.

Kurz, bevor wir wieder auf die Bundesstrasse kommen, erfreuen wir uns noch an einem Stück Käsekuchen, und nicht nur wir finden ihn ausserordentlich lecker. 

Die kurvenreiche Kesselbergstrasse müssen wir auf der B11 hochstrampeln, ist jedoch halb so dramatisch, da die Strasse recht breit ist und zur Mittagszeit grad wenig Verkehr herrscht. So ist auch die 300 Meter Talabfahrt bis Kochel am See ganz genüsslich. 

Haben wir Franz Marc in Kochel verpasst, so bringt uns der Kandinsky-Radweg entlang der Bundesstrasse nach Murnau.

Die Loisach überqueren wir drei Mal: hier verlässt sie gerade den Kochelsee, später fliesst sie in den Kochelsee und dann nochmals bei Murnau.

In Froschhausen am lauschigen Froschhauser See finden wir noch ein freies Bett. 

Den Riegsee sehen wir nur aus der Ferne, seine Ufer sind in Privatbesitz, d.h. mit Einfamilienhäuschen bebaut. 

Dafür können wir ziemlich lang am Staffelsee entlang radeln, kaum eine Menschenseele ist auf dem Uferweg oder im Wald unterwegs. 

Wir radeln weiter im Murnauer Moos, dem grössten zusammenhängenden Moorgebiet in Mitteleuropa. 

Vor und nach Bad Kohlgrub verläuft die Etappe häufig der Bundesstrasse entlang, eine Zumutung für unsere Ohren. Aber auch das findet ein Ende, wir können entspannt durch die Ruhe ausstrahlenden Wälder und friedvollen Felder mit den ersten Herbstzeitlosen radeln, Hügel rauf, Hügel runter. 

Den Umweg zur Wieskirche nehmen wir natürlich auch in Kauf. Wir staunen nicht schlecht, dass an einem dermassen abgelegenen Ort eine solch prächtige Kirche steht, die jährlich mehr als 1 Mio Besucher anzieht.

Nur ein Katzensprung ist es von Trauchgau über den Hegratsrieder See an den Forggensee. 

Spontan beschliessen wir, zwei Nächte in Füssen zu bleiben. Die Stadt ist jedoch fast ausgebucht, ganz normale Hochsaison, wie mir die Dame vom Tourismusbüro mitteilt, aber wir finden noch ein freies Bett. Obwohl Sonntag ist, herrscht reges Leben in der bezaubernden Fussgängerzone, (sämtliche Eisdielen, Cafés, Restaurants sind geöffnet), am Lechfall und am Forggensee.

Es lohnt sich, auf dem Pilgerweg auf den Kalvarienberg hinauf zu spazieren, bietet sich von dort aus ein beeindruckender Blick auf die Altstadt von Füssen, den Hopfensee und Weissensee auf der einen, auf die beiden Schlösser und den Schwansee auf der anderen Seite. 

Idyllisch ist der Weg rund um den Schwansee, leider fehlen die Schwäne, um das Kitschbild zu vervollständigen, aber immerhin blühen Seerosen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Ruth (Dienstag, 25 August 2015 21:56)

    Sagenhaft! Gerade habe ich Euren Blog gelesen. Eure Route hat sich enorm gewandelt, ist aber wunderschön. An etlichen Stellen waren wir auch schon, jedoch nicht mit dem Fahrrad.