Erste bayrische Seen

Einmal mehr befahren wir einen Radweg in Gegenrichtung, wir machen anscheinend nichts wie die grosse Menge!!

Den Weg zurück nach Berchtesgaden kennen wir ja bereits von der Hinfahrt her, der Watzmann thront immer noch eindrücklich über dem Königssee.

Die Strecke nach Bad Reichenhall verläuft häufig neben der stark befahrenen Bundesstrasse her. In Bad Reichenhall mit seiner grosszügigen Fussgängerzone und Kurparkanlage

erfrischen wir uns erst einmal mit einem Eiskaffee (zur Erklärung für die Schweizer: ein deutscher Eiskaffee besteht aus kaltem Kaffee, angereichert mit Vanille- oder/und Mocca-Glace, gekrönt mit einer Haube Nidle, einfach köstlich!)

Zum Glück verläuft unsere weitere Route oftmals durch schattigen Wald, was bei den aktuellen Temperaturen um die 35° recht angenehm ist.

Lediglich den steilen Anstieg nach Anger hinauf schieben wir in der knalligen Mittagssonne.

Über das Tourismusbüro Teisendorf finden wir ein gemütliches, heimeliges Studio mit kleiner Terrasse, wo wir den lauen Sommerabend bei einem Glas gespritztem Weisswein, spendiert von unserer Vermieterin, geniessen.

Der nächste Morgen erscheint schon ein bisschen herbstlich mit frischen Temperaturen und ersten Morgennebeln. In Traunstein mit seinem grosszügigen Stadtplatz müssen wir einen längeren Stop einlegen, der Grund dafür: unser mobiler Hotspot liegt immer noch in Schönau auf dem Balkon. Um den zu ersetzen, reiht sich Bruno im Telecom- Laden in die Warteschlange ein, und ich warte mindestens eine geschlagene Stunde, bis Bruno mit einem Ersatz wieder zurück kommt. Da nicht alle Übernachtungsorte Internetanschluss anbieten, sind wir halt auf unser eigenes WLAN angewiesen. Eigentlich gefällt uns Traunstein, wir würden den Nachmittag gerne hier verbringen, aber bereits um 13:00 Uhr finden wir kein freies Bett mehr. 

Schon einmal in der Gegend, möchte ich an den Chiemsee. Ferienzeit, Unterkunft, das Thema bleibt immer das Selbe!

Wenn wir etwas auf dieser Reise lernen, dann Flexibilität.

In einem anthroposophisch ausgerichteten Seminarhotel finden wir unser nächstes freies Bett. Dort kommen wir in den Genuss von einem fantastischen biologisch-dynamischen Frühstück, damit radelt es sich flott bis Chieming und um den Chiemsee herum. Die Liegewiesen am Ufer laden auch uns zum Verweilen und bädele ein, ist der See doch angenehm warm, trotzdem auch noch erfrischend.

Auf einem Bauernhof in Prien finden wir das nächste freie Bett für zwei Nächte, möchten wir doch auch einen Ausflug nach Herrenchiemsee und auf die Fraueninsel unternehmen. Es ist dermassen heiss, wir bewegen uns nur noch im Schatten, von Biergarten zu Biergarten und ins Wasser.

Über hügelige Weidelandschaften nähern wir uns wieder unserer ursprünglichen Veloroute, die durch das sehr malerische Neubeuern führt, kurz darauf treffen wir nochmals den Inn, der schon ganz ordentlich an Volumen zugelegt hat.

Um an den Schliersee zu kommen, heisst es zwischendurch mal wieder schieben, 15% Steigung sind für mich einfach nicht zu schaffen. Unter dem Motto: wer sein Radl liebt, der schiebt, komme auch ich überall hoch, danach strampelt es sich mehr oder weniger gemütlich durch das bayrische Voralpenland. Noch vor dem grossen Regen kommen wir einmal mehr trocken in Schliersee an. 

Mit unserer Freundin Steffi verbringen wir einen verregneten Sonntag am Spitzingsee. Die Begegnung und das Plaudern zusammen ist genau so erheiternd wie eine lachende Sonne.

Den verregneten Montag bleiben wir noch in unserer Pension, haben wir hier immerhin den Luxus von einem Sofa, so dass wir unsere "Büro-Arbeiten" ausnahmsweise mal nicht auf oder im Bett erledigen müssen. Waschen, Planen, Kontakte pflegen, Spielen, alles braucht seine Zeit.

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