Via de la Plata 05

Unsere heutige Tagesetappe verläuft recht gemächlich über mehr oder weniger gute Feldwege durch weite Weide- und Ackerlandschaften.

Die kiesigen und sandigen Streckenabschnitte, speziell beim abwärtsfahren, stressen mich nicht mehr ganz so heftig, eine gewisse Erfahrung merke ich bereits.

Das spezielle Ereignis der heutigen Etappe: wadenhoch ist der Bach, den es zu durchqueren gilt. Bruno hat Sandalen an, er schiebt beide Velos durchs Wasser hindurch, kein Problem, ich finde über Steine hinweg einen trockenen Weg.

Schon am frühen Nachmittag treffen wir in Fuente de Cantos ein, endlich kommen wir mal zu unserer lang ersehnten Siesta .
Unterwegs und in den Übernachtungsorten treffen wir mehrheitlich die gleichen Pilger an, denn unsere Tagesetappen sind die gleichen. Im Unterschied zu den Wanderern können wir morgens später los, an den Steigungen sind wir auf dem holprigen, unebenen Gelände auch nicht unbedingt schneller, rasante Abfahrten hat es bis jetzt noch keine gegeben. Ich staune immer wieder, wie rasch die Wanderer unterwegs sind.
Die spanischen Essenszeiten sind für die meisten Pilger gewöhnungsbedürftig, ab ca.20.00, heute ab 21.00 hat die warme Küche offen. Tapas gibts den ganzen Tag, aber nach einer Tagesetappe bedarf es uns manchmal nach etwas Kräftigerem. Einige Bars bieten Pilgermenus an zu äusserst moderaten Preisen. Das haben wir gestern in Anspruch genommen, nachdem Linsen und Kichererbsen zur Auswahl standen. Aber dass hier eine Chorizo (spanische Wurst à la Saucisson) im Eintopf schwimmt, damit haben wir halt nicht gerechnet. Fein wars trotzdem, die Chorizo ging wieder in die Küche zurück.
Im Allgemeinen ist die spansiche Küche sehr Eiweiss lastig, Gemüse haben wir bis jetzt noch keines bekommen. Ein gemischter Salat ist das höchste der Gefühle, aber auch hier gehören standartmässig ein Ei und Thunfisch dazu. Dafür gibts feine Orangen und Birnen.

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