Sevilla

Wir verbringen 2 schöne Frühlingswochen in Deutschland und der Schweiz mit vielen herzlichen Begegnungen und lästigen Behördenbesuchen.

Anschliessend ist wieder Sortieren, Packen, Vorbereitungen treffen für den weiteren Reiseverlauf angesagt, ob das wohl zu unseren Lieblingsbeschäftigungen wird?

Rechtzeitig im Schneegestöber verlassen wir mit unseren 2 gut verpackten Velos den Schwarzwald Richtung Sevilla, wo wir für 2 Wochen eine Sprachschule besuchen werden.

Leider  erwartet uns hier eher kühles und regnerisches Wetter, zum Glück können wir unsere Wohnung heizen, trotzdem bleibt sie immer klamm und feucht.

Schon bald entwickelt sich eine gewisse Alltagsroutine mit spanischem Frühstück, bestehend aus Kaffee mit einer Tostada mit Tomaten und reichlich Olivenöl, danach 4 Lektionen Spanischunterricht. Bruno gefällt er ganz gut, meine Begeisterung hält sich in Grenzen, bringe aber die 2 Wochen auch hinter mich! Nach der Schule müssen wir uns erst mal in einer der zahlreichen Tapasbaren stärken und von der Anstrengung des Unterrichts erholen.

Wir bummeln durch die engen Altstadtgassen und sind über die Vielfältigkeit der Geschäfte erstaunt: gibt es doch Stoffgeschäfte auf 3 Etagen mit allem erdenklichen Nähzubehör, (die Beratung erfolgt übrigens überwiegend durch männliches Personal). Es gibt zahreiche Bastelgeschäfte, um die fantasievollen Hüte in allen möglichen Farben, Formen, Variationen herstellen zu können, die es dann an den verschiedenen Hochzeiten zu bestaunen gibt. Natürlich gibt es auch Gechäfte mit Flamenco-Zubehör, von den zahlreichen Schuhgeschäften, Konditoreien, Souvenirgeschäften
ganz zu schweigen. Im Grunde genommen gibt es in der Altstadt nur ein einziges Kaufhaus.

Am Abend kochen wir uns ein wärmendes Abendessen, aus Ermangelung an Haushaltsausrüstung beschränkt sich unsere Kocherei meistens auf ein würziges Gemüsecurry oder, wie kanns bei uns schon anders sein: Gschwellti. Auch das Dessert darf nicht fehlen: ein Migros-Ostereili natürlich!!! Danach ist dann immer noch etwas Lernen angesagt.Uff!
Die Kälte sitzt in den alten Häusern mit ihren dicken Mauern, wir fühlen uns wieder einmal wie im Kühlschrank (Steffi kommt dir das bekannt vor?). Spätestens aber Ende April/Anfang Mai, wenn die Temperaturen auf über 30°C steigen und im Sommer ihren Höhepunkt mit 45-50°C ereichen, sind die Sevillaner froh über ihre kühlen Häuser.
Nur wir wissen das im Moment nicht zu schätzen.

Die wichtigen, beeindruckenden und faszinierenden Sehenswürdigkeiten: der übermächtige Dom, die Giralda, der Real Alcázar, die Plaza de España, besuchen wir  an den Nachmittagen, damit wir an den Wochenenden nicht  mit den Tagesausflüglern an den Kassen Schlange stehen müssen.

Rund um den Dom stehen 

97 städtisch lizenzierte Rösslein mit ihren schmucken Kutschen für eine Stadtrundfahrt bereit.

In den zahlreichen Kirchen mit ihren üppig goldenen Altaren werden die Marienstatuen bereits für die legendären Karwochenprozessionen vorbereitet.

Trotz dem kühlen Wetter stehen die Orangenbäume in voller Blüte und verbreiten einen süsslichen betörenden Duft. Leider sind die Früchte bitter und sauer, was den Engländern zu Gute kommt, diese bekommen sie zur Konfi-Herstellung.

In einer kleinen Bar in Triana erleben wir die ungekünstelte Fröhlichkeit der Sevillaner bei Gitarrenmusik, Gesang und Sevillana (Flamenco).
2 Wochen Training für unsere grauen Zellen ist genug, 2 Wochen Grossstadtleben für uns Pomeranzen vom Lande auch. Es wird Zeit, dass wir uns wieder etwas mehr bewegen können. 

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