Oodnadatta-Track und Lake Eyre

3 Tage verbringen wir in der Zivilisation in Coober Pedy, dann hat uns das Outback wieder. 

In William Creek befinden wir uns mit ca. 8 permanenten Bewohnern und etwa gleich vielen Saisonniers in der kleinsten Stadt Südaustraliens. Diese wiederum liegt auf der grössten Rinderfarm der Welt (Grösse von Belgien). Ca. 3500 km Zaun braucht es auf der Farm, um die bis zu 20'000 Rinder in 2000 Rinder-Gruppen einzuzäunen und voneinander abzutrennen, der Übersicht wegen!?

Mit einem Rundflug zum Eyre-See gönnen wir uns ein ganz besonderes Zückerchen: der Lake Eyre ist der grösste Salzsee von Australien, mit einer der grössten der Welt und ist mit -15 m NN der tiefste Punkt auf dem Kontinent. Etwa alle 50 Jahre kommt es vor, dass es in Queensland so heftig regnet, dass das Wasser den Lake Eyre erreicht und füllt. Genau das ist momentan der Fall, also eine absolute Seltenheit.

Bei einem prächtigen Sonnenaufgang besteigen wir die 5-plätzige Maschine und geniessen das wechselnde Farbenspiel von Salz, Wasser, Schlamm, Himmel, wunderschöne Aquarellbilder ergeben sich. 

Sehr beeindruckend ist auch das Zuflussgebiet im Norden, beliebter Aufenthaltsort für riesige Pelikangruppen. Einen Abfluss hat der See nicht, das ganze Wasser verdunstet bis spätestens im nächsten Sommer.

Tom vom Pub empfiehlt uns nach unserem Flugerlebnis noch einen Track zum See. 1 Std hin, 1 Std zurück hat er benötigt, dabei leider zwei Schlaglöcher übersehen und damit die Vorderachse ruiniert. Schlaglöcher der gröberen Art hat es allerdings wesentlich mehr als zwei, so brauchen wir 2,5 Std für eine Strecke, dafür bleibt unser Vehikel auch unbeschädigt. 

Ob sich der Abstecher von 150 km Rüttelpiste gelohnt hat? Naja, vom Flugzeug aus haben wir Eindrücklicheres gesehen, dafür eine friedliche Nacht auf dem abgelegenen Campground verbracht. 

Auf dem Oodnadatta-Track fahren wir weiter nach Süden. Dieser verläuft entlang der alten Ghan-Strecke von Maree nach Marla und die alte Ghan-Strecke sowie die alten 18 Telegrafenstationen wurden entlang von artesischen Quellen gebaut, die aus dem darunterliegenden Grossen Artesischen Becken gespeist werden. So finden wir entlang unserer heutigen Tagesetappe versiegte und aktive artesische Quellen,

Ruinen von Telegrafen- und Bahnstationen, Eisenbahnbrücken, Überreste von Gleisen...

Am Südende vom Lake Eyre leuchtet das weisse Salz schon von Weitem, von Wasser ist hier nichts zu sehen, dafür Fliegen, Hunderte von nervenden, lästigen Fliegen!!

In Maree sind wir dann genügend durchgerüttelt für den heutigen Tag, so dass die heisse Dusche auf dem recht rudimentär ausgestatteten Zeltplatz grossartig ist. 

Weiter südlich durchqueren wir nochmals die Flinder Ranges, die zu unserer Freude immer noch üppig bevölkert sind mit Emus und Kängurus.

In Peterborough schlagen wir für einige Tage unsere Zelte auf. Diese alte Eisenbahn-Stadt ist nicht nur für Eisenbahn-Enthusiasten einen Halt wert. 

Als um die vordere Jahrhundertwende in der weiteren Umgebung Gold, Silber, Nickel, Erze.... abgebaut wurden, hat sich Peterborough als wichtiger Eisenbahnverkehrsknotenpunkt sowohl für Nord-Süd-Verbindungen wie auch für Ost-West-Verbindungen entwickelt. In seinen Glanzzeiten fuhren täglich mehr als 100 Züge durch, nicht nur Güterzüge, mit der Zeit kamen auch Personenzüge hinzu wie der alte Ghan (Adelaide-Alice) und der Indian Pacific (Sydney-Perth). Selbst die ärztliche Versorgung v.a. für Kinder, wurde durch die Bahn gewährleistet.

In einem sehr interessanten Museum ist die Geschichte der Eisenbahn dokumentiert: Dampf- und Dieselloks, Passagierzüge mit 1. und 2.Klass-Abteilen, Arbeitszüge zur Instandhaltung von Gleisen, Vieles kann hier besichtigt werden.

Heute besteht lediglich noch die Ost-West-Verbindung, 4x wöchentlich fährt auch der Indian-Pacific, immer mit einer Ersatz-Lok ausgestattet, durchs Städtchen, 2x Sydney-Perth, 2x zurück. Bei Bedarf kann man sogar in Peterborough zu- oder aussteigen, heute fährt er mit seinen mindestens 20 Wagen ohne Halt durch.

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