Der heisse Westen

5 Minuten zur Bushaltestelle, 20 Minuten bis wir im Stadtzentrum von Perth sind, so gäbig liegt unser Zeltplatz. Das feine Frühstück mit pochierten Eiern auf Sauce Hollandaise stärkt uns für die Stadtbesichtigung. Die Einkaufsstrassen mit den unzähligen Geschäften sind wir schnell rauf und runter gegangen. Beeindruckend ist doch die Kombination aus älteren Backsteinbauten vor oder neben den riesigen Glastürmen.

Den Grossteil des Tages verbringen wir am Elisabeth Square, hauptsächlich am und im Bell Tower. Wir haben Glück: am Samstag werden die 18 Glocken 1 Stunde lang gespielt. Wir können den Glöcknern durch eine dicke Glascheibe hindurch zusehen, wie sie am Seil ziehen. Sieht total läppisch aus. Eine Glöcknerin teilt uns jedoch mit, dass es Jahre an Übung benötigt, bis man die Glocken so problemlos zum Schwingen und Anhalten bringen kann. Der Glockenturm wurde zur Jahrtausendwende eröffnet, 12 Glocken stammen aus der St. Martin in the Fields Kathedrale in London, ein kleines Geschenk sozusagen.

Total eindrucksvoll ist es auch, die Schwingungen der Glocken zu spüren, zu sehen, wie der ganze Turm mitschwingt

und natürlich die Aussicht auf das Stadtzentrum und den Swan River. 

Alles in Allem gefällt es uns hier sehr gut und für einen Samstag ist es recht gemütlich, ruhig und entspannend in dieser Stadt.

Das grösste Aquarium Australiens finden wir trotz Navi nur mit grosser Mühe, die Suche lohnt sich jedoch. Ich versuche mich, mental so allmählich auf einen Schnorchel-Versuch einzustellen. Nachdem ich jedoch im Aquarium an den nachgebildeten Küstenabschnitten sehe, was sich da so alles bewegt, rückt dieser Versuch wieder in weite Ferne. Aber so hinter dicken Glasscheiben finde ich die Unterwasserwelt trotz allem sehr spannend. Besonders eindrücklich ist die Fütterung der Stachelrochen, die mit einer Spannweite bis zu 3 m den Taucher immer wieder unter sich bedecken. 

Ganz faszinierend und obendrein noch ungefährlich sind die Pinnacles. Tausende dieser Kalksteinzacken spriessen in den unterschiedlichsten Formen aus dem Wüstenboden.

Die Hutt Lagoon ist zum grössten Teil im Besitz von BASF! Die Rosa-Färbung wird durch Algen verursacht, die Beta-Karotin produzieren. Und genau diese natürliche Lebensmittelfarbe erntet BASF! 

Im Kalbarri Nationalpark stehen wir hoch über dem Indischen Ozean, geniessen die Aussicht aufs weite Meer und warten wieder einmal mehr vergebens auf eine Walfischflosse. 

Recht spannend und eindrücklich sind die Farben und Felsformationen in der Murchison Schlucht, auch wenn der Fluss jetzt im Herbst kaum Wasser führt.

Schon mal was von Stromatolithen gehört?! Im Hamelin Pool können wir sie "bestaunen"! Es handelt sich um Ur-Lebewesen, die Unter Freisetzung von Sauerstoff Kalkstein bilden. Sie sind fähig, unter sehr extremen Bedingungen zu leben, wie sie hier im Hamelin Pool herrschen: doppelt so hoher Salzgehalt des Meeres und Wassertemperaturen bis 40°! Tönt doch total spannend, oder?

Sehr extrem ist hier auch die Anzahl von Plaggeistern sowie die Temperatur: bei 39° schmelzen wir fast dahin wie ein Schoggi-Osterhase in der Sonne!!!

150 km lang ist dieser weisse Strand, der aus einer etwa 7 m dicken Muschelschicht besteht. Ca. 4000 Müschelchen leben pro Quadratmeter, Platzangst darf da keine haben!

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