Von Ostuni nach Monopoli

Die Altstadt von Ostuni, auch die weisse Stadt genannt, thront auf einem Hügel, ist umgeben von unzähligen Olivenkulturen und man hat eine beeindruckende Sicht auf das 6-8 km entfernte adriatische Meer.

Den höchsten Punkt bildet die Kathedrale mit einer schönen Rosette in der Fassade, das Innere: naja... Bis jetzt habe ich noch keinen Zugang zu den finsteren und theatralischen Gemälden in den Kirchen gefunden.

Die engen Altstadtgässchen sind total verwinkelt, darin herum zu flanieren ist spannend und überraschend wie in einem Labyrinth.

Bezüglich dem Nachtessen folgen wir einer Empfehlung unserer Vermieterin und werden nicht enttäuscht. Das Lokal befindet sich in einer Grotte und bietet überwiegend lokale und traditionelle Produkte an: Bohnenmus aus grossen weissen Bohnen, das zusammen mit verschiedenen gekochten Gemüsesorten gegessen wird, frische junge Artischocken, lokaler würziger Schinken und verschiedene Käsesorten. Dabei lernen wir auch, dass Stracciatella nicht nur Vanille-Eis mit Schokoladesplittern ist, sondern auch eine einheimische Mozzarella-Variante. Nicht zu vergleichen mit unserem gummigen, eher faden Mozzarella.

Nach einem feinen Frühstück mit selbstgekochter Orangenmarmelade und frischen, aromatischen Erdbeeren, radeln wir von Ostuni über Cisternino nach Martina Franca. Zum ersten Mal radeln wir abseits von stark befahrenen Nebenstrassen, radeln entspannt an Trullis (Trullo: siehe Wikipedia) und üppig blühenden Frühlingswiesen vorbei.

Auch Martina Franca besitzt eine eng verwinkelte Altstadt, allerdings fehlt ihr das Flair!

Gegenüber von unserem B+B ist die Küche eines der wenigen Restaurants von Martina. Überraschenderweise stellt sich heraus, dass die Chefin in Basel aufgewachsen und dann mit ihren Eltern nach Martina zurück gekehrt ist. So schade, haben sie ausgerechnet heute Abend Ruhetag!!!

Locorotondo, auch dies eine weisse Stadt auf einem Hügel thronend, sehen wir schon von Martina F. aus. Wie gehabt: enge, verwinkelte Gässchen, schmucke Balkönchen, eine schöne Atmosphäre in der Altstadt.

Auf unserem Weg zum nächsten Höhepunkt werden wir bei einem Pic-Nic am Strassenrand mit einem Glas selbstgekeltertem Primitivo verwöhnt: Hier eine Trulla vor einem Trullo!

Gemütlich und entspannt radeln wir über Land, es herrscht kaum Verkehr, vorbei an Oliven-, Feigen-, Kirschen-, Mandelkulturen, Artischockenfeldern, unserem heutigen Ziel entgegen: Alberobello.

Diese Stadt ist bekannt durch ihre Trulli-Stadtteile, die schon jetzt in der Nebensaison von Touristen und Schulklassen überrannt sind.

Unser Nachtlager befndet sich natürlich auch in einem Trullo.

Fürs Abendessen halten wir uns einmal mehr an die Empfehlung unseres Vermieters. Abgesehen davon, dass sich das Lokal in einem schönen Gewölbekeller befindet, das Essen ausgezeichnet ist, verbringen wir dort einen gemütlichen und unterhaltsamen Abend. Zur gleichen Zeit kommt eine ungarische Gruppe an, es wird musiziert, gesungen, getanzt, gelacht, der Abend verfliegt im Nu.

Am kommenden Morgen ist Alberobello wie ausgestorben, die Souvenirläden noch geschlossen, die ersten Touristen erscheinen gegen 11:00 Uhr, dann, wenn wir uns verabschieden.

Auf überwiegend verkehrsfreien Nebenstrassen pedalen wir durch Landwirtschaftsgebiet genüsslich ans Meer herunter. Kunterbunt und wild durcheinander sind knorrig alte Olivenbäume zusammen mit Kirschen, Mandeln, Feigen angepflanzt, leider sind die Früchte noch nicht reif.

Bei einem Fotohalt werden wir von einem Einheimischen angesprochen, zu einem Kaffee eingeladen, und dank Brunos guten Italienisch-Kenntnissen entsteht eine interessante Unterhaltung. Es ist natürlich auch sehr spannend zu sehen, wie ein "normales" Landhaus von innen aussieht. Äusserst beeindruckend ist es auch zu erleben, wie lammfromm die sonst eher angriffigen Wachhunde sind, wenn der Meister dabei ist.

Schliesslich landen wir in Monopoli und beschliessen, hier unser Nachtlager zu suchen. 

Ein sympathischer Altstadtkern mit der ersten Kirche/ Kathedrale, die uns gefällt, das ist Monopoli.

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Kommentare: 1
  • #1

    Ruth (Samstag, 23 Mai 2015 11:41)

    Sehr schön!