Zaragoza - Teruel

Auf dem Veloweg verlassen wir Zaragoza, den Ebro und den Camino Richtung Süden

und sind schon gleich mal wieder in der Pampa.

Mit der Autobahn auf der einen und der Bahnlinie auf der anderen Seite radeln wir an abgeernteten Feldern, vereinzelten Mandel- und Olivenhainen vorbei, bis wir recht übergangslos in einer traditionellen Weingegend von Aragón sind, dem Campo de Cariñena.

Bei strahlend blauem Himmel und frischen Morgentemperaturen um die 20 Grad verlassen wir die Weinregion

und strampeln, abseits von Pilger- und Touristenrouten,

einen Pass von 940 m hoch

und finden uns in einer riesigen Hochebene wieder.

Neben der schnurgeraden Strasse

liegen gemähte gelb-weisse Stoppelfelder, rote umgepflügte Äcker

vereinzelte Grüntupfer kommen von Sonnenblumenfeldern.

Traumhaft ist die Abfahrt auf neuem Asphalt nach Daroca, ein in einen roten Felskessel gebautes Dorf. Wie üblich, radeln wir unsere letzten Kilometer in der warmen Mittagssonne, finden dann an unserem Etappenziel, einer umgebauten Mühle, einen lauschigen Biergarten vor, gelegen wo? Am Camino del Cid, der Valencia mit Burgos, und damit mit dem Camino Francés, verbindet.

Der Camino del Cid verläuft talaufwärts alles am Bächlein entlang, doch nach einigen hundert Metern erweist er sich als velountauglich.

So bestaunen wir die anfangs noch malerische Landschaft halt von der N234 aus.

Irgendwann wird's dann recht monoton, doch unser nahe gelegener Etappenort liegt wieder wie in einer Oase.

Bei bedecktem Himmel und idealen Radeltemperaturen strampeln wir weiterhin in der wüstenähnlichen Landschaft talaufwärts.

Der Rückenwind verleiht uns Flügel, schon bald erreichen wir Santa Eulalia, wo der Camino Verde de Ojos Negros beginnt. Ende des 19. Jhdts wurde in der nahe gelegenen Sierra Minera Eisenerz entdeckt. Um dies von den Minen (Ojos Negros = schwarze Augen) zum 160 km entfernten Mittelmeerhafen Sagunto zu transportieren wurde die Bahntrasse gebaut und bis 1972 benutzt. 2001 wurde sie zum "Bähnleradweg" umgestaltet.

Die ersten, mit dem Lineal gezogenen 45 km bis Teruel verlaufen recht unspektakulär durch weite Stoppelfelder und Ackerflächen hindurch.

Äusserst ungewöhnlich ist der mitten in der Pampa liegende Flughafen von Teruel, der v.a. als Abstellfläche für stillgelegte oder ausrangierte Flugzeuge dient.

Teruel, das spanische Parma, liegt auf mehreren Hügeln zwischen zwei tief eingeschnittenen Flusstälern. Hier müssen wir den Bähnleradweg verlassen, um uns auch in dieser Stadt die Mudéjar-Bauwerke anzuschauen.

Zu denen gehört der aus dem 14. Jhdt stammende, 40 m hohe Torre del Salvator, von dem aus wir die Altstadt überblicken können.

Der Torre de San Martin fasziniert mit seinen Verzierungen aus grünen und weissen Kacheln.

Die Catedral de Santa Maria besitzt einen Turm und Deckengemälde aus dem 13. Jhdt, der geschnitzte Hauptaltar stammt aus dem 16. Jhdt.

Das absolut Schönste und Beeindruckendste, was wir auf unserer ganzen Reise bisher gesehen haben, ist die aus dem 13./14. Jhdt stammende Iglesia de San Pedro, und das in einem Provinznest wie Teruel.

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