Cudillero - Lastres

In Cudillero dauern die Festlichkeiten bis Dienstag an, d.h. auch in dieser Nacht wird gefeiert bis morgens um 4.00, aber ohne uns. Einigermassen ausgeschlafen stossen wir unsere Velos zum Städtchen heraus, radeln dann relativ weit abseits der Küste nach Avilés. Leider gibt es kaum Strässchen der Küste entlang, so bleibt uns häufig nur die N632. Avilés, drittgrösste Stadt in Asturien, besitzt zwar eine eindrückliche, einladende Fussgängerzone, eine gemütliche Plaza España mit vielen gemütlichen Restaurants,

ansonsten prägen verlotterte Häuser und rauchende Fabrikkamine das Stadtbild, also kein Ort zum Verweilen.

So durchqueren wir das Cabo Peñas, erreichen in dem netten Luanco wieder das Meer,

radeln weiter bis Candás, wo wir von unserem Zimmer aus am Abend einen super Blick aufs Meer haben. Was ich am Morgen vom Bett aus sehe, darüber schweige ich mich lieber aus (und damit meine ich nicht den verschlafenen Bruno)!

Unser nächstes Ziel Gijón ist nur einen Katzensprung entfernt. Kurz vor einer grösseren Stadt (275'000 EW) ist der Verkehr immer unangenehm dicht mit vielen LKWs, aber schon bald finden wir den äusserst angenehmen Veloweg, der uns direkt in die Stadt mit einer sehr grosszügig angelegten Promenade bringt.

Unser Hotel liegt in der Fussgängerzone, von wo aus wir die Stadt erkunden können. Hier nutzen wir auch die Gelegenheit, um unsere Velos mal zur Revision zu bringen, haben sie doch die mittlerweile 1750 zurück gelegten Kilometer pannenlos überstanden. Spricht doch für ein gutes Schweizer Qualitätsprodukt! (Wen es interessiert: wir fahren TDS)

Gut geschmiert und mit neuen Bremsbelägen versehen, verlassen wir bei Sonnenschein Gijon, erfreuen uns an der schönen Uferpromenade und dem langen Sandstrand. 19 Grad Wassertemperatur lädt schon viele Badefreudige zum Morgenbad ein, das sind alles keine so Warmduscher wie wir!

Ein Stück weit radeln wir noch der Küste entlang, es geht durch tiefe Gräben mit äusserst unangenehmen, für uns nicht mehr fahrbare Steigungen, so dass wir eine etwas bequemere Route abseits der Küste bevorzugen.

Wir durchradeln sattgrüne Felder und Wälder bis nach Tazones, einem kleinen Ort direkt am Meer mit etwa 100 Einwohnern und mehr als einem Dutzend Restaurants.

Diese bieten alles an, was hier aus dem Meer gezogen werden kann, Bekanntes und noch mehr Unbekanntes.

Wir halten uns mehr an Bekannteres und entscheiden uns für eine Hummer-Paella. Fantastisch!!!

Den Menü-Preisen und deutschen Automarken nach zu urteilen (und damit meine ich nicht Opel!) sind wir an der Goldküste gelandet. So zum Vergleich: haben wir in Andalusien und der Extremadura für ein Tagesmenü (Vorspeise, Hauptspeise, Dessert, Brot und Getränke) 8-11 € bezahlt, in Galizien 11-13 €, im westlichen Asturien um die 15 €, so blättert man hier in Tazones 20 € auf den Tisch. Leider ist unsere Paella kein Tagesmenü!

Hier haben wir ein super Zimmer mit Traumaussicht auf Strand, Hafen, Meer, hören die ganze Nacht das Meer rauschen, genau so, wie es meiner Idealvorstellung entspricht.

Vor 11.00 gibt es in Tazones keinen Kaffee. So strampeln wir, gestärkt mit Fruchtsaft, über den ersten Hügel, dem westlichen Ufer der Ría de Villaviciosa entlang direkt zum Kaffee nach Villaviciosa hinein. Diese ist eine der wenigen Ortschaften, die mal nicht an Klippenrändern hängt.

Auch am östlichen Ufer der Ría entlang verläuft unser Weg ausnahmsweise flach, sind doch Rías fjordähnliche Einschnitte üblicherweise mit steilen Ufern, die wir immer genüsslich herunter radeln. Obwohl wir auf einer Nebenstrasse dahinradeln herrscht  sehr viel Ausflugsverkehr ans Meer.

Mein Routenplaner hat eine Panoramastrecke weg vom Verkehr, dafür mit schönen Ausblicken, ausgewählt, doch diese müssen äusserst mühsam erstrampelt oder gar erschoben werden. So bleibt mir auch heute ein Keuchen und Biesten nicht erspart.

Dafür sind wir jetzt weg von der Zivilisation, radeln mal wieder auf Naturstrassen, hier sagen sich Fuchs und Hase noch gute Nacht.

Auch Lastres, unser heutiges Ziel, ist ein Dorf an die Klippen geklebt,

von unserem Hotel aus haben wir den Überblick.

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Kommentare: 1
  • #1

    Verena (Samstag, 12 Juli 2014 17:05)

    Ganz herzliche Gratulation zu den 2 x 1750 km!!!! Ich wünsche euch weitehin ganz viele pannenfreie km!