Erstes Etappenziel: Santiago de Compostela

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Radeltemperaturen verlassen wir unseren Ferienort auch ein bisschen wehmütig, zeigen sich doch die Gesprächspartnerinnen aus dem Supermercado und der Bar ein wenig traurig, und das ist berührend.
Wir geniessen es, wieder zu radeln, der Küstenstrasse entlang bis Vigo. Durch diese Stadt müssen wir einfach quer durch, ca. 1 Std benötigen wir dafür. Anschliessend führt die Strasse mal mehr, mal weniger der Küste entlang und ups! haben wir uns da verfahren? Zum Glück doch nicht, sie sieht nur aus wie die kleine Schwester der Golden Gate.

In stetem auf und ab pedalen wir mit Gegenwind nach Pontevedra. Dort erwartet uns die nächste Überraschung: in der Nachbarschaft von unserem Hotel gibts ein italienisches Restaurant, d.h. Pasta und Risotto, hmmmm

Bei sonntäglicher Ruhe verlassen wir Pontevedra und die Küste, strampeln ins hügelige Hinterland, seit längerem wieder durch duftenden Eukalyptus- und Mischwald. Bis gegen Mittag radelt es sich noch ganz flott, dann wirds immer mühsamer.

Bei 25-27°C ist es ja ganz angenehm, wenn ein frischer Wind weht, aber als Gegenwind verlangt er auch zusätzliche Strampelarbeit.

Die letzten 15 km bis Santiago fordern sowohl meine körperlichen wie auch mentalen Reserven, gehts doch fast nur noch bergauf, es herrscht reger Verkehr, es ist lärmig von den vorbeizischenden Autos. Aufmunternd sind die vereinzelten "buen camino" Zurufe oder Hupkonzerte vorbeifahrender Autofahrer.

Müde aber zufrieden erreichen wir unser erstes grosses Etappenziel: Santiago de Compostela, mit mittlerweile ca. 200'000 Pilgern jährlich neben Jerusalem und Rom die dritt häufigst besuchte christliche Pilgerstadt.
Ohne Pannen, Plattfuss, ohne grössere Probleme ist unsere Reise verlaufen und an dieser Stlle möchten wir uns ganz herzlich für all die guten Wünsche und Gedanken bedanken, die uns auf unserem Weg begleitet haben.

Mittags um 12.00 findet in der Kathedrale eine Pilgermesse statt, an der ausser uns noch mehrere hundert andere Pilger aus den unterschiedlichsten Ländern teilnehmen. Zu meiner grossen Freude wir mein Lieblings-Choral "Grosser Gott wir loben dich" mit Orgelbegleitung gesungen, das geht unter die Haut.

Genauso wie das Ende des Gottesdienstes, wo das legendäre Weihrauch-Gefäss  von 8 Männern im Querschiff hin und her geschwungen wird.

Dabei bricht dann auch die ganze Disziplin zusammen, keiner beachtet mehr das Fotografier-Verbot, es wird geschwatzt wie auf dem Marktplatz. Über Lautsprecher muss wieder zur Ordnung gemahnt werden, und dass Handys während der Messe klingeln ist ja auch klar!

Ausserhalb der Kathedrale hält sich der Pilgerrummel ganz im Rahmen.


Noch einige statistische Angaben:
Zurückgelegte Strecke: 1260 km
Etappen: 32
Durchschnittliche Tages-km: 39 km
Höhenmeter: 14'000  m
Kosten: 35-40 € pro Person, pro Tag, alles inklusive

Und wie geht es jetzt weiter? Grobe Richtung gegen Norden ans Meer, dann gegen Osten.

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Kommentare: 2
  • #1

    Marianne Hofer (Samstag, 21 Juni 2014 13:32)

    Gratuliere zur Zielankunft! Wünsche euch weiterhin gute Fahrt und freue mich auf weitere Bilder und Berichte von eurer Tour.
    Herzlich Marianne

  • #2

    Verena (Samstag, 21 Juni 2014 16:45)

    Herzliche Gratulation! Weiterhin gute Weiterfahrt! Ich freue mich immer über die dcetaillierten Einträge im Blog! Merci viumou! lG Verena