Braga - Nigrán

In Braga beschliessen wir, ans Meer zu fahren, dort für zwei Wochen eine Ferienwohnung zu mieten, damit wir mal wieder ein bisschen mehr Platz haben als ein Hotelzimmer mit vielleicht einem Stuhl, damit wir unsere "Büro"-Arbeiten nicht auf oder im Bett erledigen müssen, sondern auch wieder mal einen Tisch benutzen können und vor allem, damit wir auch wieder mal selber kochen können: Gemüsecurry, Gschwellti, Kichererbsen, Linsen, Gemüse in rauhen Mengen, Birchermüesli....

Ab Braga befinden wir uns ausnahmsweise wieder für zwei Etappen auf dem Jakobsweg, dem Caminho Português, was daran zu merken ist, dass wieder Pilger unterwegs sind. Zwischen Zamora und Braga gabs nämlich keine.

Zwei Täler trennen uns von unserem nächsten Etappenort Ponte de Lima. Auf der stark befahrenen N 201 ist es nicht immer ganz angenehm, 1. hat es relativ viel grössere LKWs, 2. sind sich die Portugiesen nicht unbedingt an Velofahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer gewöhnt, d.h. sie halten keinen grossen Sicherheitsabstand ein beim Überholen, 3. sind die Seitenstreifen häufig recht schmal.

Der Himmel hängt schon relativ tief, als wir trotz allem Ponte de Lima sicher und heil erreichen.

Auch hier sind die Römer schon einmal gewesen!

Auf ihrer Brücke wird gerade ein Steinbildnis aufgestellt, das den Pilgern gute Wünsche mit auf den Weg gibt. Hier ist das erste offizielle Bild. Wir sind uns bei der Interpretation der Darstellung nicht einig, wer hilft uns mit Ideen?

Der Fisch zum Abendessen ist fein, nur mein Magen ist anderer Meinung und dreht sich um. Am nächsten Tag fühle ich mich wie ein ausgewundener Waschlappen. Mit dem Taxi fahre ich in die Grenzstadt Valença, während sich Bruno tapfer auf den Regen durchtränkten Caminho begibt. Schon bald wechselt er auf die N 301 und strampelt bei annäherndem Dauerregen durch duftende Eukalyptuswälder nach Valença.

Noch eine Etappe trennt uns von unserer Feriendestination Nigrán. Zwei Crackers und etwas Cola verleihen mir zumindest so viel Kraft, dass ich bereit bin, die Etappe in Angriff zu nehmen. Über den Grenzfluss Minho erreichen wir das spanische Tui.

Von hier aus stellt sich mir nur noch ein Höhenzug mit einer Höhendifferenz von 400 m in den Weg. So alle 3-4 km muss der geduldige Bruno ein Päuschen mit mir einlegen, bis wir von der Anhöhe aus die Bucht von Panxón sehen. Runter radelt sichs dann einfacher!

Der helle feine Sandstrand lädt schon grad zum Verweilen ein.

Unsere sonnige Wohnung mit Blick auf die Bucht vom Esstisch aus, und endlich wieder mal Gschwellti und Rüebli (und für Bruno natürlich noch etwas Käse und Rotwein),  ist genau das, was Körper und Seele jetzt brauchen.

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Kommentare: 2
  • #1

    pomm (Sonntag, 01 Juni 2014 22:57)

    Hallo Bruschi! Weisst ihr, dass Jakobsweg auch nach Fribourg fuehrt? Wir hoffen, ihr habt nun die korrekte Richtung:)...weil auch unser Peter wuerde sich sehr ueber Eures Menu freuen:) glg!

  • #2

    verena (Samstag, 07 Juni 2014 16:53)

    Hallo zäme! Viel Spass am Meer! Beim Steinbildnis könnte es sich um den Hl Antonius handeln. Der entsprechende Feiertag ist in Portugal jeweils am 13. Juni. Ev. auch in Spanien? Häbets guet!