Kältetour von Chaves nach Braga

Der Wind bläst die dicken Regenwolken nach Osten, wir radeln weiter nach Westen. Die Temperaturen bleiben im Keller, mehr als 10°C gibts den ganzen Tag nicht. Schon bald sind die Finger und Zehen eiskalt, und so bleibt es den Rest vom Tag auch, obwohl
wir fast nur Steigungen fahren, liegt Penedones doch auf über 900 m. Sehr berauschend ist auch die Landschaft nicht, Bruno bringts gerade mal auf 10 Fotos, das spricht für sich.
Mit Nieselregen und kaltem Wind bin ich bis auf die Knochen durchgefroren, meine Stimmung eingefroren, selbst die heisse Dusche und 3 Stunden im Bett erwärmen mich kaum. Erst die warme Suppe und das Gläschen Rotwein zum z'Nacht lassen mich vorläufig wieder auftauen.

Bei blauem Himmel und Temperaturen bei 5°C verlassen wir das verlassene und auch bei Sonnenschein eher trostlos wirkende Penedones. Der kalte Wind bläst uns weiterhin ins Gesicht, an Stauseen entlang pedalen wir durch abwechslungsreichen, kühlen
Mischwald.

In Choqueira übernachten wir in einem renovierten, sehr schmuck hergerichteten alten Bauernhaus  mit dicken Granitmauern, damit die Sommerhitze draussen bleibt. Leider ist vom Sommer keine Spur zu fühlen.

Eindrücklich ist die Aussicht auf das Nebelmeeer und die kargen Granitberge.

Die Hoffnung auf wärmere Zeiten steigt, je näher wir nach Braga kommen, liegt dies doch nur noch auf 100 m.

Denkste wohl, zunächst packen wir noch die Regenkleidung aus, und auf unserem ersten Erkundigungsgang braucht es Icebreaker, Kaschmir-Pullover, Windstopper, Halstuch.

"Auf den Spuren des Barock" steht auf dem Stadtplan, 30 Kirchen, Kapellen, Konvente, Bauten sind aufgeführt, also sind wir beschäftigt.

600 Stufen steigen wir zur Kirche Bom Jesus hinauf, legen beim fantastischen Ausblick auf die Stadt wie versprochen eine Gedenkminute für Hedi und Brigitte ein, die uns Braga wärmstens empfohlen haben.

Äusserst beeindruckend ist der Dom mit seiner riesigen, geschnitzten und Gold verzierten Orgel, die den gesamten hinteren Teil des Kirchenschiffes ausfüllt. Fotografieren ist leider verboten.

Die St. Vinzenz Kirche ist sehr speziell mit ihren blauen Fliessenmalereien und ihrem reich geschnitzen und vergoldeten Altar.

Im Garten der Hl. Barbara duften die verschiedenen Rosenstöcke, in den Rabatten blühen wild durcheinander Stiefmütterchen, Ringelblumen....

Für Allergiker nicht empfehlenswert!

Nach so viel Kultur benötigt auch der Magen was: aussergewöhnlich viele und ansprechende Konditoreien können Abhilfe schaffen, für mein Shopping-Shightseeing gibts Schuhläden am Laufmeter, an denen auch Bruno allmählich Gefallen findet????

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